Konjunktur von Österreichs Chemie noch leicht steigend

18.10.2019 | Die wirtschaftliche Entwicklung in der chemischen Industrie ist nach wie vor robust. Insbesondere die baunahen Branchen wie Bauchemie, Bauklebstoffindustrie, Lack- und Anstrichmittelindustrie sowie die kunststoffverarbeitende Industrie sind im Vergleich zum Vorjahr noch immer leicht steigend. Der Aufwärtstrend scheint sich allerdings abzuschwächen. Bei Kunststoffen in Primärformen sowie pharmazeutischen Spezialitäten sind bereits leichte Rückgänge erkennbar. Insgesamt bleibt die Entwicklung auf hohem Niveau weitgehend konstant.

Die sich deutlich abzeichnende Abkühlung in Deutschland hat noch nicht voll auf Österreich durchgeschlagen, aber die Unternehmen erwarten auch in Österreich ähnliche Entwicklungen, wenn auch nicht so stark und etwas zeitverzögert. Nach wie vor stützt vor allem die gute Inlandsnachfrage die Konjunktur.

Die Auftragseingänge vom ersten Halbjahr 2019 sind im Vergleich zum Vorjahr noch leicht steigend, ebenso die Produktion und die Beschäftigtenzahlen. Nach wie vor ist das Potential an geeigneten Arbeitskräften knapp.

Nicht so optimistisch scheinen die weiteren Entwicklungen beim Export zu sein. Die deutlich schwächere Entwicklung in Deutschland und die schwierige Situation im Welthandel allgemein, dämpfen die Erwartungen auch in der österreichischen chemischen Industrie. Produktionsdrosselungen in wichtigen Kundenindustrien lassen weltweit die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen sinken.

Die Weltkonjunktur schwächelt aktuell. Handelskonflikte wie etwa zwischen USA und China, der nahende Brexit und die Unsicherheit über das Ausmaß der Konjunkturabschwächung in China bremsen den Handel und Investitionen. Eine nochmalige deutliche Verringerung des Wachstums zeichnet sich derzeit zwar nicht ab, allerdings spricht auch nichts für eine rasche konjunkturelle Belebung.

 

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