Pflanzenschutz: EU-Mitgliedsstaaten besiegeln Aus für Zuckerrübe

27.04.2018 | Als „voreiligen und unerwarteten Entschluss“ bezeichnet Christian Stockmar, Obmann der IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) die heutige Entscheidung der EU-Mitgliedsstaaten für ein Totalverbot von neonikotinoiden Wirkstoffen im Freiland. „Die Mitgliedsstaaten sind sich ihrer Verantwortung scheinbar nicht bewusst, wenn sie dem Populismus der NGOs folgen und derart wichtige Wirkstoffe für alle Kulturen verbieten. Damit richten sie immensen Schaden für die Landwirte an, vor allem für jene, die nicht blühende und damit für Bestäuber nicht attraktive Kulturen wie die Rübe anbauen. Dabei belegen Studien eine ausreichende Sicherheit für Bestäuber“, so Stockmar.
„Mit einem Totalverbot werden Betriebe und landwirtschaftliche Existenzen zerstört. Das ist das Resultat, wenn man NGO-Slogans mehr Glauben schenkt, als der Wissenschaft. Es ist zu bezweifeln, dass die Politik den verursachten Schaden für die Landwirtschaft, die Wissenschaft und die Wirtschaft wieder gutmachen kann.“

Bereits jetzt massive Schäden in Landwirtschaft 
Bereits jetzt zeigen aktuelle Meldungen von Rübenfeldern, dass die heimische Landwirtschaft massive Ausfälle durch Schädlinge zu beklagen hat, die mit Neonikotinoiden nicht oder nur eingeschränkt bekämpft werden können. So berichtet ein Landwirt aus Sierndorf in den Niederösterreichischen Nachrichten 17/2018, dass seine vor drei Wochen ausgesäten Rüben komplett vom Rübenderbrüssler vernichtet wurden (Quelle: https://goo.gl/sPs8XE). Dort wird gewarnt, dass sich der Käfer auch in die heimischen Gärten ausbreiten werde, wenn die Schädlinge das entsprechende Nahrungsangebot am Acker nicht mehr vorfinden. Ein weiterer Landwirt aus Baumgarten vermeldet erhebliche Ausfälle durch den Rübenrüsslerkäfer (Quelle: http://noe.orf.at/news/stories/2909546/). Fallen nun die Neonikotinoide weg, wird der Druck durch Schädlinge noch weiter zunehmen.

Insgesamt sollen österreichweit 6.000 Hektar betroffen sein, die gänzlich abgefressen wurden, vermeldet etwa die Landwirtschaftskammer Oberösterreich. Das sind 15 Prozent der Gesamtanbaufläche in Österreich. Der Österreichische Rübenbauernbund berichtet, dass auch 10.000 Hektar in Niederösterreich mittlerweile betroffen sind. Fallen die Neonikotinoide weg, wird sich dieses Problem vor allem auch durch den Klimawandel massiv ausweiten.

Hintergrund
Die IndustrieGruppe Pflanzenschutz (IGP) ist die Interessengemeinschaft der Pflanzenschutzmittelproduzierenden Unternehmen in Österreich. Ihre Kernaufgabe liegt in einer offenen und sachlichen Information rund um das Thema Pflanzenschutz. Dabei steht die IndustrieGruppe Pflanzenschutz als Gesprächspartner für Politik, Verwaltung und Umweltorganisationen zur Verfügung. Die 15 Mitglieder der IndustrieGruppe Pflanzenschutz sind die wichtigsten Produzenten und Händler von Pflanzenschutzmitteln in Österreich. Sie beschäftigen rd. 450 Mitarbeiter und erwirtschaften pro Jahr ca. 130 Millionen Euro an Umsatz.

Pressekontakt
Daniel Kapp | Strategic Consulting & Responsible Communication GmbH
Presse IndustrieGruppe Pflanzenschutz
Mail: presse@igpflanzenschutz.at
Tel.: +43 1 2350422-0

kontakt