Besuch bei Minister Faßmann

17.07.2018 | Der Fachverband war gemeinsam mit dem Verband der Chemielehrer Österreichs bei Bildungsminister Faßmann, um Anliegen und Wünsche in Bezug auf den Chemieunterricht vorzubringen und Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

Für den Fachverband standen vor allem zwei Forderungen im Vordergrund:  Die naturwissenschaftliche Ausbildung der VolksschullehrerInnen muss verbessert werden. Viele VolksschullehrerInnen fühlen sich beim Experimentieren und Forschen nicht sattelfest. Dabei sind gerade Kinder in der Volksschule an naturwissenschaftlichen Fragestellungen, vor allem an Experimenten, sehr interessiert und in diesem Alter besonders begeisterungsfähig. Um Kinder für Chemie zu interessieren, muss man nicht das Periodensystem auswendig können. Es reichen einfache Experimente, wie sie etwa in den Experimentiersets des FCIO enthalten sind. Durch Spaß am Forschen und Entdecken kann man positiven Einfluss auf die Einstellung zur Chemie im späteren Alter nehmen.

Das zweite Hauptanliegen war die dramatische Situation des Chemieunterrichts an den Neuen Mittelschulen. So geben 25 Prozent der Lehrer an, nur mehr eine einzige Wochenstunde Chemie zu unterrichten. Die Begeisterung für dieses Fach kann so nur selten geweckt werden. Häufig unterrichten auch noch fachfremde Lehrer Chemie, die dann auch noch Hemmungen mit experimentellem Unterricht haben. Gerade ein experimenteller naturwissenschaftlicher Laborunterricht fördert jedoch jene Kompetenzen, die zu den Leitlinien der Neuen Mittelschule gehören: Soziale Kompetenz, Verstehenskompetenz, handwerkliche Kompetenz.

Auch für eine künftige Berufswahl ist eine experimentelle Tätigkeit von großer Bedeutung. Die chemische Industrie hat Schwierigkeiten, Lehrlinge etwa für Labortechnik oder Chemieverfahrenstechnik zu finden, da die Jugendlichen mit Chemie nicht viel anfangen können oder überhaupt nur negative Erfahrungen damit gemacht haben. Der Fachverband fördert aus diesem Grund bereits seit Jahren Fortbildungen für ungeprüfte Lehrer, um die Qualität des Unterrichts zu steigern.

Die Forderungen des FCIO wurden von Minister Faßmann mit Interesse und Wohlwollen zur Kenntnis genommen und er gab das Versprechen, sich zu bemühen, bei zukünftigen Presseveranstaltungen im Rahmen der Bildungsarbeit des Fachverbandes zugegen zu sein.

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