Chemieindustrie zum Welttag des geistigen Eigentums: Patentschutz entscheidend für Fortschritt

26.04.2021 | Österreichs Wohlstand ist eng an den Schutz von Innovationen gekoppelt

Österreich ist eine Forschungsnation. Mit 3,19 Prozent Ausgaben für Forschung und Entwicklung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt liegt die Alpenrepublik auf Rang zwei innerhalb der Europäischen Union, nach Schweden. 69 Prozent der über 5.000 forschungsdurchführenden werden von Unternehmen betrieben, 25 Prozent von Hochschulen, 6 Prozent von Einrichtungen des Staates. 2020 wurden trotz Pandemie 2.300 Patentanträge beim Europäischen Patentamt eingereicht, womit Österreich global Rang 14 belegt. Mehr als ein Viertel davon entfiel auf den Bereich der Chemie mit 591 Innovationen. Die Felder in denen am intensivsten geforscht wurden, waren die Pharmazie und Biotechnologie sowie Kunststoffe, in denen jeweils 148 Patentanträge eingereicht wurden. Wichtige Innovationstreiber waren die Bereiche Kreislaufwirtschaft, Material- und Arzneimittelforschung, in denen an Lösungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Menschen und für eine ökologisch nachhaltigere Zukunft gearbeitet wurde. Die Forschungstätigkeit heimischer Betriebe der chemischen Industrie ist dabei nicht nur für die Entwicklung wichtiger, neuer Produkte und Verfahren bei Medikamenten und ökologisch nachhaltigen Kunststofflösungen verantwortlich, sondern schafft auch Wohlstand und sichere, hochwertige Arbeitsplätze. „Österreichs größte Ressourcen sind die Erfindungskraft und Leistungsfähigkeit seiner Menschen und Unternehmen. Dies zeigt sich speziell auch in der chemischen Industrie. Die Entwicklung von neuen Technologien und innovativen Produkten sorgt für Fortschritt, sichert nachhaltig unseren Wirtschaftsstandort und ist wichtig für den Kampf gegen den Klimawandel, bei dem Erfindungen aus der Chemie entscheidend für die Reduktion von Treibhausgasen sind. Deshalb ist es essenziell, Innovationen mit einem starken Patentrecht angemessen zu schützen“, so Hubert Culik, Obmann des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO).

 

Patentschutz ist Fundament für innovative Medikamente

Der Schutz geistigen Eigentums ist vor allem bei der Entwicklung von pharmazeutischen Produkten ein entscheidender Faktor. Denn, Arzneimittel zu entwickeln ist ein großes Risiko, bei dem Unternehmen viel Jahre und Geld in Forschung investieren müssen. Der Prozess von der Entwicklung eines neuen Wirkstoffes bis zum fertigen und zugelassenen Produkt dauert im Durchschnitt zwölf Jahre und Kosten von über 2 Milliarden Euro. Die Aussicht, ein innovatives Produkt für einen gewissen Zeitraum vor Nachahmung schützen zu können, ist daher ein wichtiger Anreiz.  Die Sicherheit des Schutzes der eigenen Leistung in Kombination mit Bestellzusagen von Regierungen haben es den Unternehmen ermöglicht, sich voll auf die Erforschung von Impfstoffen gegen Covid 19 zu fokussieren und in noch nie dagewesener Geschwindigkeit zur Zulassung zu bringen. „Um laufend an neuen Behandlungsansätzen forschen zu können, die den Patienten eine bestmögliche Versorgung mit innovativen Medikamenten gewährleistet, braucht es einen starken Patentschutz“, so Hubert Culik. „Jede Aufweichung würde sich sehr negativ auf die Fähigkeit der pharmazeutischen Industrie in Österreich und Europa auswirken, neue Arzneimittel und Therapien gegen lebensbedrohliche Krankheiten zu entwickeln“, so der Obmann des FCIO abschließend.

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