Fachverband bei Bildungsminister Polaschek

13.12.2022 | Am Montag, den 13.12.2022 besuchte der Fachverband der chemischen Industrie den Bildungsminister Martin Polaschek gemeinsam mit dem Verband der Chemielehrer VCÖ. Die Anliegen, die vorgebracht wurden, waren aufgrund des geringen Stellenwertes des Chemieunterrichts in den Schulen vielfältig.

Gemeinsam mit dem VCÖ trat man für eine Aufwertung der Chemie ein. Als kontinuierliche Fortführung des Sachunterrichts in den Volksschulen sollte in der Sekundarstufe I ein Fach "Naturwissenschaften" (Biologie, Physik, Chemie) geführt werden, das ein langsames Herantasten an das Fach ermöglicht. Eine Stunde davon sollte als Übungs- und Experimentierstunde eingeplant werden, um bei den Schülern die Neugierde am Forschen zu wecken und durch eigenständiges Handeln die Lerninhalte zu vertiefen. In der 3. und 4. Klasse sollten die Fächer dann getrennt und mit je 2 Wochenstunden unterrichtet werden. 

Chemie kann dadurch die Stellung bei den Naturwissenschaften erhalten, die ihr gebührt. Die Chemie als Wissenschaft und Wirtschaftszweig hat heute eine ganz andere Bedeutung als in der Zeit, aus der die Grundzüge der geltenden Stundentafeln stammen. Chemie ist aus unserer Welt nicht mehr wegzudenken. Der Klimawandel, die aktuelle Problematik mit der Erdgasversorgung, Wasserstofftechnologie, Elektromobilität oder Photovoltaik – all diese Bereiche lassen sich nicht ohne Chemie erklären. Diesem Umstand muss in einer von Naturwissenschaften dominierten Welt auch in der Stundentafel Rechnung getragen werden.

Ebenfalls eine Forderung des Fachverbands war die Erhöhung des Budgets für die Chemieolympiade, damit die Austragung der Bewerbe weiterhin im gleichen Ausmaß möglich ist. Die Chemieolympiade ist als Form der Begabtenförderung essentiell für Forschernachwuchs für die chemische Industrie.

Weiters wurden die Sorgen um die geringe Honorierung des Kustodiats für Chemie an den Minister herangetragen, das aufgrund der chemikalienrechtlichen und arbeitsrechtlichen Vorschriften wesentlich mehr Bürokratie mit sich bringt als andere Kustodiate. Zu befürchen wäre, dass Lehrer aufgrund der geringen Wertschätzung den Aufwand dann so gering wie möglich halten und keine Experimente mehr mit den Schülern machen.

 

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