Chemische Industrie begrüßt Maßnahmen zur Stärkung der Medikamentenversorgung

14.12.2023 | In sprichwörtlich letzter Minute wurde heute im NR mit der Verlängerung des Preisbandes eine dringend notwendige Maßnahme beschlossen, um zusätzliche Engpässe bei Medikamenten im nächsten Jahr zu verhindern. Mit dieser Regelung können österreichische und europäische Hersteller zumindest einen Teil ihrer höheren Produktionskosten im Vergleich zu Wettbewerbern aus Asien ausgleichen. Ein Auslaufen des Preisbandes hätte bedeutet, dass künftig alle Anbieter nur noch den Niedrigstpreis erstattet bekommen. Bei der ohnehin schon angespannten Liefersituation hätte dies die Versorgungssicherheit der Patienten weiter gefährdet. „Die Preise für viele bewährte Medikamente sind bereits jetzt kaum noch kostendeckend. Jedes weitere Drehen an der Preisschraube führt dazu, dass noch mehr Produkte vom Markt genommen werden müssen. Mit dem heutigen Beschluss konnte das Worst-Case-Szenario verhindert werden,“ kommentiert Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Chemischen Industrie (FCIO), die Einigung.

Ebenfalls begrüßt wird seitens des FCIO die Verlängerung der sogenannten Biosimilars-Regelung, da sich deren eigene Erstattungs-Preisregel in den letzten Jahren bewährt hat. Gleichzeitig wird jedoch die neuerliche Befristung der Regelungen kritisch gesehen. Denn Planbarkeit und langfristig wirksame Rahmenbedingungen sind für die pharmazeutische Industrie essenziell, um die Vielfalt an Arzneimitteln und die Versorgungssicherheit stabil zu halten. Hier fordert der Fachverband seit Jahren ein Umdenken bei der Erstattung von Arzneimitteln. „Wenn wir wieder mehr Medikamente in Österreich und Europa produzieren wollen, brauchen wir faire Preise für hochwertige Arzneimittel und auch Planbarkeit für die Hersteller. Auf Dauer werden nur wirtschaftlich tragfähige Standorte die Versorgung sichern können“, erläutert Hofinger.

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