Preissteigerungen überschatten wirtschaftliche Entwicklung in der chemischen Industrie

28.10.2022 | Nach einem überdurchschnittlichen Wachstum der chemischen Industrie in Österreich im vergangenen Jahr, geht es bei den Statistiken zur abgesetzten Produktion auch im ersten Halbjahr 2022 weiter bergauf. Für die gesamte Industrie beträgt das Wachstum von Jänner bis Juli laut Statistik Austria knapp 25 Prozent. Bei den chemischen Erzeugnissen sogar bei 35 Prozent. Gummi- und Kunststoffwaren legten um 19 Prozent zu, pharmazeutische Erzeugnisse stagnierten bei einem Plus von 0,2 Prozent. Berechnet wurden die Steigerungen durch Veränderungen des geschätzten Warenwerts in der abgesetzten Produktion im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Massive Kostensteigerungen bei Energie, Rohstoffen und Transport erhöhen die Preise

Während vergangenes Jahr noch Aufholeffekte durch das Wiederanspringen der Wirtschaft nach der Corona-Pandemie ein wichtiger Wachstumstreiber waren, sind die diesjährigen Steigerungen größtenteils auf die Weitergabe von Kostensteigerungen zurückzuführen. Insbesondere die explodierenden Energiekosten sowie massive Preissteigerungen beim knappen Angebot von Rohstoffen und Transportkapazitäten haben zur Verteuerung der Produkte der Industrie geführt. Größtenteils handelt es sich daher um ein Preiswachstum und nicht um ein Mengenwachstum. Diese Entwicklung wird auch durch die Stagnation des Wachstums bei den pharmazeutischen Produkten bestätigt, bei denen Kostenweitergaben wegen der staatlichen Preisregulierung kaum möglich sind. Auch für die Entwicklung des zweiten Halbjahres 2022 und die ersten sechs Monate 2023 gibt es keine großen Wachstumserwartungen für die Mengenproduktion. Viele Unternehmen gehen von einem schwieriger werdenden wirtschaftlichen Umfeld und einem Rückgang bei der Nachfrage aus.

kontakt