Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit: REACH & CLP im Umbruch!

Die geplanten Änderungen der REACH- und CLP-Verordnung sind wesentliche Elemente bei der Umsetzung der europäischen Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit. Neue Gefahrenklassen für endokrine Disruptoren und persistente Chemikalien sollen in Europa eingeführt werden und der generische Ansatz für das Risikomanagement für besonders besorgniserregende Stoffe ausgebaut werden und Ausnahmen nur für wesentliche Verwendungszwecke möglich sein. Außerdem ist eine grundlegende Reform des REACH Beschränkungs- und Zulassungssystem in Diskussion.

Bei den CLP-Änderungen sind die Vorbereitungsarbeiten der EU-Kommission weitgehend abgeschlossen, mit der Veröffentlichung der Entwürfe für die rechtlichen Anpassungen ist in Kürze zu rechnen. Bei REACH werden die in zahlreichen Workshops diskutierten und in der öffentlichen Konsultation beschriebenen Adaptierungsvarianten über den Sommer hinsichtlich der möglichen Auswirkungen bewertet. Konkreten Änderungsvorschläge sind in der ersten Jahreshälfte 2023 zu erwarten.

Jürgen Streitner, Leiter der Abteilung Umwelt- und Energiepolitik in der WKÖ begrüßte knapp 100 Teilnehmer zu der gemeinsamen Veranstaltung mit dem Fachverband der Chemischen Industrie. Thomas Jakl, Abteilungsleiter Chemikalien und Biozide im BMK erläuterte in seiner Präsentation die grundlegenden Ziele der Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit, stellte kurz die zu erwartenden Änderungen der CLP- und der REACH Verordnung vor und verwies auf die österreichischen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Grünen Chemie. Christian Gründling, FCIO, und Marko Susnik, WKÖ UP, erläuterten im Detail den derzeitigen Stand der Revisionen von CLP und REACH. Danach wies Volker Soballa, Evonik, auf die möglichen Auswirkungen der geplanten Änderungen auf die chemische Industrie hin und betonte dabei die Notwendigkeit einer guten Zusammenarbeit zwischen der Behörde, der Wirtschaft und den beteiligten Verbänden hin, um praxistaugliche Lösungen zu erarbeiten. Abschließend berichtete Martin Peter, Collini am Beispiel der Oberflächentechnik über die Probleme und Schwierigkeiten von nachgeschalteten Anwendern mit den chemikalienrechtlichen Regelungen. Alle Präsentationen sind als Handout im Downloadbereich verfügbar.

In der intensiven Diskussion am Ende der erfolgreichen Veranstaltung wurden nochmals die Fragen diskutiert: Wo geht die Reise hin? Wie können sich die Unternehmen jetzt schon am besten vorbereiten? Wie passt die Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit für eine schadstofffreie Umwelt in den Gesamtkontext des europäischen Green Deals? Sind die geplanten Änderungen angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten wirklich umsetzbar? 

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