Klares Bekenntnis zum Pharma-Standort Österreich

27.07.2020 |

Die verlautbarte Einigung zwischen Novartis und der österreichischen Bundesregierung über gemeinsame Investitionsvorhaben in Kundl zum Erhalt der Penicillin-Herstellung zeigt, dass der Standort Österreich für die pharmazeutische Industrie unter den richtigen Voraussetzungen sehr wohl ein Standort mit Zukunft sein kann.

„Die Corona-Krise hat uns verdeutlicht, wie wichtig es ist, wesentliche pharmazeutische Wirkstoffe in Europa zu produzieren und damit nicht Lieferengpässen und Lieferschwierigkeiten aus dem Ausland ausgesetzt zu sein. Wir gratulieren unserem Mitglied Sandoz zu dieser Einigung mit der Bundesregierung und zur Absicherung der Antibiotika-Produktion“, freut sich Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Chemischen Industrie über dieses Signal für den heimischen Pharmastandort.

So erfreulich dieser wichtige Schritt ist, es braucht gleichzeitig sowohl auf EU-Ebene als auch national geeignete Rahmenbedingungen, damit die europäische Pharmaindustrie weiterhin eine führende Rolle im Bereich der Medikamentenforschung und -produktion übernehmen kann. Gerade in der geplanten EU-Arzneimittelstrategie sind innovative und mutige Lösungen gefordert, damit sowohl die Versorgung der Patienten mit lebenswichtigen Medikamenten gesichert als auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Pharmabranche gestärkt werden kann. Und auch national muss im Bereich der Erstattung der Preisdruck, der aus Billiglohnländern kommt, abgefedert werden. „Nur so können Medikamente weiterhin in Europa erzeugt werden - am neuesten Stand der Technik, unter höchsten Umweltauflagen und von erstklassig ausgebildeten Mitarbeitern,“ so Hofinger weiter. Während die Verlängerung des bewährten Preisbandes zumindest einen Teil der höheren Kosten ausgleicht, würde die sogenannte Wirkstoffverschreibung den Bemühungen für eine Stärkung der europäischen Produktion und Stabilisierung der Lieferketten entgegenlaufen.

Mit dem heute vorgestellten Investitionspaket wird auch einmal mehr unter Beweis gestellt, dass die Pharmaindustrie ein essentieller Wachstumstreiber für die heimische Wirtschaft ist. Eine vom Fachverband in Auftrag gegebene Wertschöpfungsanalyse zeigt beachtliche wirtschaftliche Effekte der Branche: Sie generiert eine direkte Wertschöpfung von 4,8 Mrd Euro, zusammen mit indirekten Effekten ergibt sich sogar eine Wertschöpfung von 9,7 Mrd Euro. Damit leistet die Pharmawirtschaft einen Beitrag von rund 2,8% zum gesamten BIP in Österreich. Somit sind die Pharmaunternehmen nicht nur ein Garant für Gesundheit, sondern im besonderen Maße auch für Wohlstand und Beschäftigung.

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