Nachhaltigkeit in der Chemiewirtschaft

09.09.2022 | Die grundlegenden Ziele der Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit und die zu erwartenden rechtlichen Änderungen der CLP- und der REACH Verordnung wurden in der gemeinsamen Veranstaltung des Fachverbandes der Chemischen Industrie und der umweltpolitischen Abteilung der WKÖ „Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit: REACH & CLP im Umbruch!“ beleuchtet.

 

Die geplanten Änderungen der REACH- und CLP-Verordnung sind wesentliche Elemente bei der Umsetzung der europäischen Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit. Neue Gefahrenklassen für endokrine Disruptoren und persistente Chemikalien sollen in Europa eingeführt werden und der generische Ansatz für das Risikomanagement für besonders besorgniserregende Stoffe ausgebaut werden und Ausnahmen nur für wesentliche Verwendungszwecke möglich sein. Außerdem ist eine grundlegende Reform des REACH Beschränkungs- und Zulassungssystems in Diskussion.

 

Über die politischen Zielsetzungen der Chemikalienstrategie sowie die Herausforderungen der bestehenden und künftigen Regelungen tauschten 100 Teilnehmer*innen Ihre Erfahrungen bei dieser erfolgreichen Veranstaltung aus. Auch wenn unterschiedliche Standpunkte zwischen Herstellern von Chemikalien, Verwendern und Behörden deutlich wurden, so war man sich doch in einem Punkt einig: Die Transformation zu einer nachhaltigeren Chemiewirtschaft gelingt nur mit innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen.

 

Dabei spielen auch der verstärkte Einsatz von fortschrittlichen digitalen Technologien und die Anwendung neuer kollaborativer Geschäftsmodelle eine zentrale Rolle. Diese beiden Aspekte waren auch das Hauptthema der anschließenden Vernetzungsveranstaltung „Advanced Digital Technologies für nachhaltige Geschäftsmodelle in der Chemiewirtschaft“

 

Eine vom BMK geförderte und vom FCIO unterstützte Studie „Positionierung von CaaS im Technologieumfeld“ betrachtete die Verknüpfung dieser Geschäftsmodelle „Chemicals as a Service – CaaS“ mit digitalen Technologietrends am Beispiel von konkreten Awendungsfällen genauer. Dabei wurden auch Barrieren identifiziert, wie beispielsweise mangelnde Datenqualität, fehlende Expertise, Bedenken bezüglich Datensicherheit oder fehlendes Wissen zu bestehenden Möglichkeiten. Um diese Hürden zu überwinden und eine erfolgreiche, technologiegestützte Umsetzung zu forcieren, beteiligten sich 50 Teilnehmer*innen aktiv an diesem Workshop. Nach den kurzen Präsentationen zu den möglichen Anwendungsfällen von digitalen Technologien zur Unterstützung der Chemiewirtschaft bei der Transformation zur Herstellung und Verwendung von nachhaltigen Chemikalien diskutierten sie unter dem Motto „Chemie trifft IT – Vernetzen wir uns!“ intensiv über bestehende Erfahrungen und künftige Kooperationsmöglichkeiten.

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