Patentanmeldungen zeigen Innovationskraft der Chemie

25.04.2022 | Das österreichische Patentamt veröffentlichte, dass im Jahr 2021 2.480 Erfindungen angemeldet wurden. Auch das europäische Patentamt meldete vor Kurzem stabile Zahlen bei den Anmeldungen trotz Pandemie. Patente aus dem Bereich "Makromolekulare Chemie & Polymere", die aus Österreich angemeldet wurden, errangen sogar ein Plus von 11,7 Prozent. Der Bereich zählt zu den drei stärksten beim europäischen Patentamt. Insgesamt sind die Bereiche Arzneimittel, Biotechnologie und organische Feinchemie unter den 10 anmeldestärksten Gebieten in Europa. Dies verdeutlicht die Innovationskraft und Lösungskompetenz der chemischen Industrie.

Weniger erfreulich ist, dass die Anmeldungen aus China mit +24 Prozent und den USA mit +5,2 Prozent die Wachstumstreiber der Patentanmeldungen waren. Speziell die Anmeldungen aus China haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als vervierfacht. Dieser Trend zeigt sich auch bei den Forschungsausgaben der chemischen Industrie Chinas und der EU: Im Jahr 2020 trug China 29,4 Prozent zu den weltweiten Investitionen bei, während es 2010 noch 14,7 Prozent waren. Die F&E-Ausgaben der europäischen Chemieindustrie stiegen von 2010 bis 2020 mit einer durchschnittlichen Rate von 2,9 %, ihr Anteil an den weltweiten Investitionen schrumpfte von 24,3 Prozent auf 19,6 Prozent.

Der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern war bei der Innovationserhebung der Statistik Austria der Hemmschuh, der am häufigsten genannt wurde. Der Schlüssel liegt also in einer Erhöhung der Ambitionen im Bildungs- und Wissenschaftsbereich.

Aktuell sind in der chemischen Industrie Österreichs etwa 3600 Mitarbeiter im Bereich Forschung und Entwicklung beschäftigt. Das sind beinahe 8 Prozent der Beschäftigten. Auch hier erkennt man den Stellenwert der Forschung in der Branche.

Der Fachverband fördert daher etliche Bildungsinitiativen, die das Interesse für Chemie wecken und unterstützt Begabtenförderungsprogramme im Bereich Chemie.

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